Karwendel-Touren Beschreibung von www.hubstra.de 1. Sonnjoch 2. Birkkarspitze 3. Freiunger Höhenweg 4. Lamsenspitze 5. Bettlerkarspitze 1. Sonnjoch 2458m Steckbrief Schöne Tour auf einen gewaltigen Felsberg über dem wildromantischen Engtal. Hervorragende Aussicht. Anforderungen Lange Tagestour. Mittelschwer. Gut 1300mH im Auf- und Abstieg. Gesamtgehzeit ca. 7 Std. Ausgangspunkt Alpengasthof Eng, 1203m. Zufahrt über Hinterriß. Grosser Parkplatz. Beschreibung Aufstieg: Vom Parkplatz wenige Meter auf der Fahrstrasse taleinwärts, bis links der beschilderte Weg zur Lamsenjochhütte abzweigt. Auf diesem über die Binsalm, 1502m, bis zur Abzweigung zum Sonnjoch auf 1700m. Hier links (Wegweiser), westlich durch Latschenfelder und über freies Gelände, zuletzt in vielen Kehren, hinauf zum Gramaijoch, 1901m. (In der AV-Karte fälschlich Gramaisattel). Nun entweder direkt nach Norden mit leichtem Höhenverlust (70mH) zum Gramaisattel auf 1834m am Südwestfuß des Sonnjochs. Oder leicht rechtshaltend hinab zum Gramaialm-Hochleger, 1756m, bewirtschaftet, und wieder hoch zum Gramaisattel auf 1834m. Eine Einkehr bedeutet also 150mH Höhenverlust. So oder so über Grasböden und Schotter auf dem Nordwestgrat und schließlich auf dem Westgrat zum Gipfel. Abstieg wie Aufstieg. Karte AV-Karte Karwendelgebirge, östliches Blatt 5/3, 1:25.000 2. Birkkarspitze und Ödkarspitzen (2749m), Brendlsteig Steckbrief Die Birkkarspitze im Herzen des Karwendel ist wegen ihrer landschaftlichen Schönheiten und der umfassenden Sicht - vom Alpenvorland bis zu den Tauern und der Silvretta - ein vielbegangenes Ziel. Der Klettersteig zum eigentlichen Gipfelaufbau ist allerdings sehr kurz. Wer nicht durch das Schlauchkar hinaufkeucht, sondern den wenig begangenen Umweg über den gesicherten Brendlsteig wählt, hat am Aufstieg die doppelte Freude und erlebt den herrlichen, einsamen Grat über die drei Ödkarspitzen. Anforderungen Mittelschwere 2-Tagestour mit Klettersteig. Technisch unschwierig, jedoch im oberen Schlauchkar während des Frühjahrs und bei Neuschnee akute Lawinengefahr, im Herbst Rutschgefahr auf hartgefrorenem Schnee! Hinterriß - Kawendelhaus 3,5h, Großer Ahornboden - Falkenhütte - Karwendelhaus 5h; Scharnitz - Karwendelhaus 4,5h, Karwendelhaus - Birkkarspitze 3h, Abstieg vom Gipfel durchs Hinterautal bis Scharnitz 5,5h; Gesamtgehzeit: von Hinterriß ca. 12h, vom Gr. Ahornboden 15h, von Scharnitz 14h. Ausgangspunkt a) Hinterriß (928m) , auf der Straße noch ein Stück talein bis zur Abzweigung zum Fahrweg ins Johannestal (für Kfz gesperrt). b) Von Hinterriß über Mautstraße bis zum Gr. Ahornboden (1218m), Parkplatz. c) Scharnitz (964m) , Bahnhof, Fahrstraßen ostwärts in sämtliche Täler des Karwendels (alle fahrradtauglich, aber gesperrt). Anfahrt auch mit Bus und Bahn möglich. Beschreibung Aufstiege zum Karwendelhaus: a) Vom Wegabzweig ins Johannestal auf Fahrstraße etwa 2 Std. auf den Kl. Ahornboden, ein landschaftliches Glanzstück des Karwendel (Jagdhütten, Hermann-von-Barth-Denkmal, Wegabzweig zur Falkenhütte). b) Wer ungern auf Fahrstraßen wandert, kann den kl. Ahornboden auch auf einsamem Waldpfad auf der anderen Seite des Johannestals erreichen; dieser Pfad beginnt fast unmittelbar an der Mautstelle und führt zunächst querfeldein über die Wiesen. Vom Kl. Ahornboden zieht die Fahrstraße zunächst südwärts, dann in großem Bogen nach Westen und in Kehren zum Hochalmsattel (1803m); von hier leicht absteigend in wenigen Minuten zum Karwendelhaus. Vom Gr. Ahornboden auf Waldpfad zunächst auf das Hohljoch (1795m) und von dort hinüber zur Falkenhütte (1846m). Nun entlang der Lalidererwand bis zur Einmündung in die Straße zum Karwendelhaus. c) Vor der Kirche in Scharnitz links ab bis zum Beginn der Fahrstraße ins Karwendeltal. Die Straße führt entlang des Karwendelbaches an Larchetaim, Angeraim und Hochalm vorbei, nur zuletzt geht's sehr steil bis zum Karwendelhaus. Da die Straße zum Karwendelhaus 18,6 km lang ist und über große Strecken fast eben verläuft, würde sich der Einsatz eines Fahrrades empfehlen. Gipfelanstiege: a) Gleich neben dem Karwendelhaus den steilen Hang an Drahtseilen hinauf und quer durch die latschenbestandenen Westhänge des Hochalmkreuzes ins Schlauchkar. Es folgt der Wegabzweig nach links zum Hochalmkreuz, nach rechts zum Brendlsteig; hier geradewegs durch das Kar empor. Steil und mühsam südlich, zuletzt südwestlich hinauf zum Schlauchkarsattel, 2636 m, wo die winzige Birkkarhütte steht (offener Unterstand). Genau am Fußpunkt der Felsen beginnen die Sicherungen, die zunächst über den Westgrat, später in der Südwestflanke über Gestein unschwierig in 1/4 Std. zum Gipfelkreuz führend. b) Vom Karwendelhaus bis zum Beginn des Schlauchkars, hier jedoch nach etwa 20 Minuten, beim Wegabzweig "Brendlsteig", rechts ab und zunächst durch Wiesen leicht abwärts. In großem Bogen durch das Kar bis an den steilen, latschenbestandenen Rücken. Auf gesichertem Steig empor bis zur Kammhöhe, dann südwärts bis zum Felsansatz, wo der Steig zur rechten Seite der Felsen weiterführt. Zuletzt über Schuttfelder und gestufte Schrofen gegen den Westgrat der Westlichen Ödkarspitze bis zum Gipfel, 2712 m. Von der Westlichen Ödkarspitze Gratwanderung, teilweise gesichert, über die Mittlere Ödkarspitze, 2745 m, und Östliche Ödkarspitze, 2738 m, bis zur Birkkarhütte, ab hier weiter wie Aufstieg a). Abstiege: Wie Aufstieg a) oder b) oder nach Süden durchs Birkkar (Seilsicherungen) ins Hinterautal; von hier landschaftlich großartige Wanderung nach Scharnitz. Karte AV-Karte Karwendelgebirge, Nr. 5/2 oder Nr. 5/1, je nach Tour, 1:25.000. 3. Freiungen-Höhenweg, Reither Spitze (2373 m) Steckbrief Teilweise gesicherter Höhenweg in wilder Landschaft - ein Klassiker. Anforderungen Recht lange Tagestour. Höhenweg, teilweise gesichert, leicht. Etwa 1200mH im Auf-, 1500mH im Abstieg. Gesamtgehzeit 9-10h mit Großem Solstein. Ohne ca. 7-8h. Ausgangspunkt Seefeld. Talstation der Standseilbahn zu Roßhütte. Großer Parkplatz. Beschreibung Mit der Standseilbahn zur Mittelstation Roßhütte und weiter mit der Gondelbahn zur Bergstation am Härmelekopf, 2034m. Nun südwestwärts zum Reither Joch, 2197m, (hierher auch oberhalb über den Härmelekopf, 2223m) und auf die Reither Spitze, 2373m. Auf gutem Weg hinab zur Nördlinger Hütte, 2239m, der höchstgelegenen Hütte des Karwendelgebirges. Von der Bergstation gelangt man auch direkt (ohne Gipfel) auf dem Kuntersteig zur Hütte. An der Hütte beginnt der Freiungen-Höhenweg. Er führt uns zunächst abwärts zum Ursprungsattel, 2087m. Weiter ostwärts, über Schutt zu den ersten Sicherungen. Südlich der Freiungtürme geht es dahin, kurz direkt auf dem Grat, bis zur Kuhlochscharte, 2171m. Nun nach Süden (Weg-Nr. 211) und an der ersten Gabelung nach links Richtung Solsteinhaus. Der Steig führt sehr eindrucksvoll durch das Höllkar, bis er in Weg-Nr. 212 einmündet, der von der Eppzirler Scharte zum Solsteinhaus führt. Hier gehen wir nach rechts zum Solsteinhaus, 1805m. Weg-Nr. 213 bringt uns über die Solenalm (die wir auch direkt unter Umgehung des Solsteinhauses von der Kuhlochscharte her über das Kreuzjöchl erreichen können, wenn wir an o.g. erster Gabelung geradeaus gehen; dann entgeht uns aber eines der schönsten Wegstücke und die Einkehr in der Hütte) und die Brunnalm zum Bahnhof Hochzirl, 927m, von dem wir mit dem Zug zurück nach Seefeld gelangen. Durch den Ort zurück zum Ausgangspunkt. Wer im Solsteinhaus übernachtet, kann am nächsten Tag auch über den Großen Solstein (2541m) und die Magdeburger Hütte (1633m) nach Hochzirl wandern. Karte 4. Lamsenspitze (2508m) über Lamstunnel Steckbrief Sehr abwechslungsreicher Steig auf den östlichen Eckpfeiler des Karwendel-Hauptkammes. Anforderungen Recht lange Tagestour. Übernachtung in der Lamsenjochhütte möglich. Mittelschwerer Klettersteig. Etwa 1300mH im Auf- und Abstieg. Ausgangspunkt Alpengasthof Eng, 1203m . Zufahrt über Hinterriß. Grosser Parkplatz. Beschreibung Aufstieg: Vom Parkplatz wenige Meter auf der Fahrstrasse taleinwärts, bis links der beschilderte Weg zur Lamsenjochhütte abzweigt. Auf diesem über die Binsalm, 1502m, und weiter auf das westliche Lamsenjoch, 1940m. Nun fast eben auf dem schönen Höhenweg weiter zur Lamsenjochhütte, 1953m. Von der Hütte nach Westen direkt auf den formschönen Gipfel der Lamsenspitze zu. An der nächsten Weggabelung nach links (Wegweiser Lamstunnel), südlich auf die düstere Nordostwand zu. Bei einer Gedenktafel beginnen die Drahtseile, die recht ausgesetzt nach oben führen und schliesslich im düsteren und kalten Lamstunnel, 2217m, münden. Dem Tunnel entsteigt man mit Hilfe eines herabhängenden Halteseils und einer Klammernreihe auf die Südwestseite des Kammes. Nun nach rechts, an der Lamsscharte, 2270m, vorbei, hoch in das Lamskar. Nach Nordosten, teilweise gesichert, zum Gipfel. Abstieg: Zurück zur Lamsscharte, 2270m. Hier links hinab, ebenfalls gesichert, bis zum östl. Lamsenjoch, 2123m, und hinab zur Hütte. Dann weiter wie Aufstieg. Karte AV-Karte Karwendelgebirge, östliches Blatt 5/3, 1:25.000 5. Bettlerkarspitze 2287 Steckbrief Anforderungen am Grat zwischen Vor- und Bettlerkar-Gipfel Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich, eine Stelle II - nur für Geübte. Ausgangspunkt Hagelhütten, etwa in der Mitte zwischen Hinterriss und Parkplatz Eng, Karwendel. Hinweis: Anreise mit Bahn und Bergsteigerbus von Juni bis Oktober möglich. Beschreibung Aufstieg: Von Hagelhütte auf bezeichnetem Wanderweg zur Plumsjochhütte. Vom Joch südwärts durch die steilen Grasshänge (Vorsicht bei Nässe!) und um den ersten Kopf (Brandlkopf) herum und auf Steigspuren durch eine Grasmulde, und ansteigend über Böden und steinige Rinnen hinan gegen die Schuttfelder, die unter den ersten Gipfelerhebungen eingelagert sind. Über den kleinsplittrigen Schutt sodann mit rechtsseitiger Umgehung des Bergstockes eben hinüber, nahe am Fuss der Steilwände des Bettlerkar. Vom Westfuss des Gipfels nunmehr ansteigend auf den weiten felsigen Sattel zwischen Bettlerkar und Schaufelspitze und über den Grat zum Gipfel. Wie Aufstieg zurück zum Plumsjoch und zur Plumsjochhütte. Von dieser in Richtung Kompar auf Wanderweg zum Satteljoch. Gipfelsammler können von dort noch zum Kompar aufsteigen. Der Abstieg erfolgt vom Satteljoch über die Hasentalalmen zu den Haglhütten. Karte